Primisweiler

GEMEINDE SCHOMBURG

 

Der vormals Oestreichische und früher Montfortische Gemeindebezirk Schomburg liegt an der östlichen Gemeindegrenze gegen das Oberamt Wangen; mitten durch geht die untere Argen und die Landstraße von Tettnang nach Wangen; seine Lage ist hoch und bergig, Luft und Klima sind gesund, aber etwas rauh; er hat viele Waldungen, der Obstbau ist unbedeutend, der Feldbau dagegen gut. Die Gegend nähert sich schon dem Charakter des Allgäus. In dem Bezirk sind mehrere Seen und Weiher, die meisten um Primisweiler, die bereits 1912 ausersehen waren für ein Stauwerk der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW).

 

Wie in allen Dörfern des Allgäus und so auch hier, baute man nach alter Überlieferung in der bewährten Dreifelderwirtschaft Getreide, Hackfrucht und vor allem Flachs an. Die bedeutendste Umgestaltung der mehr als tausendjährigen, in Ackerbau und Viehzucht bestehende Landwirtschaft, war die Anfang des 19. Jahrh. aufkommende billige Baumwolle, die den Flachsanbau nahezu unrentabel machten. In der Folge kam auch die Spinnerei zum Erliegen. Das ortsübliche Handwerk war ebenfalls gut vertreten (Bäcker, Maurer, Metzger, Sattler, Schmiede, Schreiner, Wagner, Zimmerleute etc.) desgleichen Wirte und Kaufläden. Die Dörfer waren autark, bis das industrielle Zeitalter ab ca. 1850 mit seiner technischen Entwicklung ein Umdenken erforderte. Viele Bauern verloren ihre Existenzgrundlage und versuchten es mit Graswirtschaft, Viehhaltung und eigener Käseherstellung. Letzteres sicherte vielen Landwirten den Lebensunterhalt, da in fast jedem Weiler um 1900 eine Käsereigenossenschaft gegründet wurde.

 

Quellenverzeichnis:

Primisweiler – mehr erfahren – Luftaufnahme 1974: Karl-Heinz Gebhard

Panoramabild Primisweiler 1925 – Ansichtskartenverlag H. Mörsch Ulm/Donau

Oberamtsbeschreibungen Tettnang 1838/1915

 

Dieter Horn